Sonntag, 10. Januar 2016

Max Clouth Clan

Heute war der Max Clouth Clan zu Gast bei den Freien Klängen in der Festung Mark:
Max Clouth – Indian Jazz Guitar, Lotus Guitar
Markus Wach – Bass
Martin Standke – Schlagzeug 

Max Clouth, der sich nach seinem Musikstudium lange Zeit in Indien aufgehalten hat und sich dort intensiv mit der indischen Musik beschäftigte, begann das Konzert auch mit indischen Klängen. Solo gespielt auf seiner doppelhalsigen Gitarre, einer Spezialanfertigung von Neumann Gitarrenbau Leipzig und mit zusätzlichen Resonanzsaiten ausgerüstet. Die ungewohnten, von europäischen Klangmustern und Tonskalen abweichenden Klänge zogen das Publikum in der Festung Mark gleich von Beginn an in ihren Bann. Später kam dann seine Band hinzu, mit Markus Wach am Bass und Martin Standke am Schlagzeug. Da wurde dann aus den indischen Klängen irgendetwas in Richtung Blues und Rock, eine Konvergenz völlig unterschiedlicher Musikstile, über Kontinente hinweg. Geschickt wechselte die Band zwischen den Stilen, landete immer wieder auch in Indien. Etwa im Stück "Yari Road", das Max Clouth nach einer Straße in Mumbai nannte, in der er längere Zeit wohnte. Auf dem Weg zurück nach Europa schlug die Musik mit dem "Letter from Gaza" einen Bogen nach Palästina. In der von Markus Wach gespielten Eingangsmelodie klang der Baß nach einer orientalischen Laute, die später von Gitarre und Schlagzeug sparsam unterstützt wurde.
Europäisch wurde es dann wieder, als sich Max Clouth von John McLaughlin, einem seiner musikalischen Vorbilder inspirieren ließ. An dieser Stelle hätte das Programm durchaus auch Sunday night in Magdeburg heißen können.

Im Pausengespräch sagte Max Clouth zu den Quellen seiner Musik, "ich habe mich schon immer für orientalische Musik interessiert, Musik aus Indien, Arabien, Syrien". Das sei dann auch der Anlaß gewesen, längere Zeit nach Indien zu gehen und die dortige Musik vor Ort zu erleben und zu studieren, fügte er hinzu. Allerdings wird es dann erst durch den Mix der Musikrichtungen interessant und lebendig, sagte Clouth, denn "sonst könnte man ja gleich eine indische oder afrikanische Band auf die Bühne bringen".

Der zweite Set wurde dann durch den Einsatz der E-Gitarre deutlich kräftiger und rockiger. Durchaus auch mit musikalischem Witz, wenn der Jazz-Klassiker "Sugar" variiert wurde und als "Stevia" auf die Bühne kam. Aber auch auf der E-Gitarre läßt Clouth ab und zu die indische Musik durchklingen, sehr schön ruhig und leise im Zusammenspiel mit dem gestrichenen Baß, immer sanfter und leiser werdend und fast unhörbar ausklingend. Das letzte Stück des Abends ist eine Komposition nach einem indischen Raga. "Mit solchen historischen Melodien aus Indien muß man vorsichtig umgehen", sagt Max Clouth und spielt damit auf die tiefere Bedeutung dieser Melodien an, die sie für die Inder haben. Deshalb, betont er, ist die Musik vielmehr "inspiriert von einem Raga". Heraus kommt eine erstaunliche Mischung von rockigen Melodien mit virtuosen Gitarrenriffs und kräftigem Schlagzeug. Als Zugabe wechselten die Musiker noch in den Blues- und Jazz-Bereich, auch dort die indische Musik transzendent einfließen lassend.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen