Sonntag, 11. September 2016

Ultramarin

Heute stand das Ultramarin-Quartett bei den Freien Klängen auf der Bühne im oberen Gewölbe der Festung Mark.
Uliana Horbachevska (Lemberg) – Gesang
Petras Vysniauskas (Vilnius) – Sopransaxophon
Mark Tokar (Kiew) – Kontrabass
Klaus Kugel (Köln) – Perkussion

Als das Konzert begann, war die Hitze des Septembertages noch lange nicht verflogen. Vielleicht waren viele bis zum Abend im Schatten sitzen oder am Baggersee liegen geblieben, jedenfalls war das erste Konzert der neuen Saison nicht besonders gut besucht. Wer sich jedoch in die Festung Mark aufmachte, wurde mit interessanter Musik belohnt. Und die Wärme? Die blieb wegen der dicken Festungsmauern draußen.

Die ukrainisch-litauisch-deutsche Band Ultramarin legte ihrer Musik ukrainische Volkslieder zugrunde, von Sängerin Uliana Horbachevska mit sanfter Stimme und doch kräftigem Ausdruck, oft auch mit leiser Melanacholie vorgetragen, von Petras Vysniauskas am  Sopransaxophon und Mark Tokar am Bass harmonierend begleitet und mit Klaus Kugels Percussion-Klängen unterlegt. Wenn die Musiker diese Melodien gleich darauf in wilden Improvisationen verarbeiteten, dann könnte der Kontrast wohl kaum größer sein: kräftige Klänge von Saxophon, Baß und Schlagzeug stellten sich der Stimme der Sängerin entgegen. Die Töne der Instrumente und der menschlichen Stimme, gleichfalls als Instrument genutzt, überlagern einander, schweben umeinander, sind mal dissonant, mal harmonisch und fordern das Ohr des Zuhörers heraus. Ein Furioso an  Klängen, dem sich die Sängerin entgegengestellt sieht und dem sie, vor allem wenn Petras Vysniauskas sein Saxophon kräftig bläst, zeitweise zu unterliegen scheint.