Sonntag, 10. Dezember 2017

Annette Maye’s Vinograd Express

Heute abend stand Annette Maye’s Vinograd Express auf der Bühne der Freien Klänge:
Annette Maye – Klarinette
Udo Moll – Trompete
Janko Hanushevsky – Bass
Max Andrzejewsky – Schlagzeug

Der Vinograd Express startet mit geheimnisvoll rauschenden Trommelklängen, über denen erst allmählich und leise E-Baß, Tompete und Saxophon hörbar werden. Und gerade als man sich angesichts des immer deutlicher werdenden osteuropäischen Einschlags der Musik 'und wo bleibt der drive' fragt, beginnt die Musik unter kräftigen Schlägen des Schlagzeugs an Dynamik zuzunehmen. Lauter und kräftiger werdend, erzeugen Annette Mayes Baßklarinette und Janko Hanushevskys Bass ein durchgehendes Grundmuster tiefer Klänge, in das sich die Konzertbesucher hineinversenken können. Eine musikalische Zeitdehnung scheint stattzufinden, in der dann Udo Molls kräftige Trompete die Führung übernimmt.

An vielen Stellen wird die Musik des Vinograd Express von komplizierten rhythmischen Strukturen bestimmt. Da kann dann schon mal jedes der vier Instrumente permanent einem völlig eigenen Takt zu folgen, woraus sich am Ende eine ziemlich wilde Mischung verschiedener Balkan-Stile ergibt, eine Art Speed-Balkan-Folk-Klezmer mit einer Spur Dreigroschenoper. Oder aber der Baß gibt einen beständigen, ins Ohr gehenden 6/8-Takt vor, der in Verbindung mit dem Schlagzeug die Grundlage für die im Vordergrund stehdenden Klarinette und Trompete bilden. Weit von leichthin hörbarer Musik und doch ins Ohr gehend, seltsam vertraut und fremd zugleich.

Freitag, 8. Dezember 2017

Vorschau Dezember

Bereits übermorgen, am Sonntag, dem 10. Dezember, gibt es um 18 Uhr das nächste Konzert der Freien Klänge:
Annette Maye’s Vinograd Express, mit
Annette Maye – Klarinette
Udo Moll – Trompete
Janko Hanushevsky – Bass
Max Andrzejewsky – Schlagzeug

Musik ist eine Sprache der Seele. Musikalisches Kleinod aus den Genres Jazz, Blues, Klezmer oder Weltmusik wird einmal monatlich in der Festung Mark präsentiert. In der Dezember-Ausgabe der „Freien Klänge“ beehren uns die Musiker von „Annette Maye’s Vinograd Express“.

Der „Vinograd Express“ schlängelt sich durch Täler, passiert karges Gebirge, gibt den Blick auf die Festung Masada frei und beamt sich im nächsten Moment in das hektische Straßengewirr von New York City. Lokführer ist die Modalität, Zugbegleiter sind die Improvisation und das Experiment. Bezugnehmend auf John Zorns Masada Songbooks und die legendären Aufnahmen des „Masada Quartet“ gehen die Musiker Annette Maye, Udo Moll, Janko Hanushevsky und Max Andrzejewski frei und spielerisch mit dem musikalischen Material um. Sie suchen auf ihre Weise eine Verbindung jüdisch-orientalischer Musikelemente mit Free Jazz, Rock und anderen modernen Genres.

Sonntag, 12. November 2017

Trio Benares

Heute abend war das Trio Benares in der Festung Mark zu hören.
Roger Hanschel – Sax
Deobrat Mishra – Sitar
Prashant Mishra – Tabla

Kaum haben sich die Musiker auf ihre Plätze gesetzt, da klingt schon das letzte Stimmen der Instrumente wie Musik – die Sitar mit ihren wunderbar melodischen Tönen, das metallische Klingen der Tablas, das warme Saxophon. Dann aber, als alles stimmt, geht es richtig los mit einem Feuerwerk an Tönen, mit einer Musik, die die drei Musiker in hoher Geschwindigkeit spielen. Das hat dann nichts mehr von verträumten indischen Klängen. Hier mischt sich die Musik des Orient mit europäischen Klängen.

Am Beginn des Programms steht Assi Ghat, das Titelstück der neuen CD des Trios. Roger Hanschel bezieht sich damit auf die größte der Treppen, die im indischen Benares (daher auch der Name des Trios) zum Ganges hinab führen. Hanschel berichtet von der spirituellen Erfahrung, wenn man dort zur Regenzeit sitzt und auf den beinahe unendlich breit scheinenden Ganges blickt, dessen anderes Ufer im Regendunst verschwindet. Europäischer wird der Hintergrund der Musik – nicht aber ihr Klang –, als Hanschel mit Charlies Reverberations an den Jazzmusiker Charlie Mariano erinnert. Ein stilles Stück auf der Sitar, die Deobrat Mishra virtuos spielt. Der leise Beginn des Stückes läßt die Faszination erkennen, die das Instrument seit langer Zeit auf westliche Musiker ausübt, mit seiner Vielfalt an Zwischentönen und seinen für uns ungewohnt neuen und doch so alten Klangformen.

Donnerstag, 19. Oktober 2017

Vorschau November

Am Sonntag, dem 12. November wird um 18 Uhr das Trio Benares in der Festung Mark zu hören sein.
Roger Hanschel – Sax
Deobrat Mishra – Sitar
Prashant Mishra – Tabla

Der Saxophonist Roger Hanschel war bereits einige Mal in Magdeburg bei Jazz in der Kammer zu hören. In seinem 2014 begonnenen Projekt hat er sich der Weltmusik angenommen und ist gemeinsam mit dem Sitarspieler Deobrat Mishra und Prashant Mishra an den Tablas zu hören.

Seit vielen Jahrzehnten gibt es eine starke Anziehungskraft zwischen indischer klassischer Musik und Jazz, ist doch die Improvisation zentraler Bestandteil beider Musikrichtungen. Das Trio Benares setzt diese geschichtsträchtige Tradition von Begegnungen fort.

Als Teil einer seit sieben Generationen bestehenden Musikerfamilie hat sich Deobrat Mishra mittlerweile einen prominenten Platz als Sitarspieler unter den Musikern seiner Generation erspielt. Mit seinem 22-jährigen Neffen Prashant Mishra, einem „Rising Star“ der indischen Tablaszene, bildet Deobrat Mishra eine perfekt eingespielte Symbiose. Roger Hanschel, ein Meister seines Instruments und sicherlich einer der extravagantesten Saxophonisten der zeitgenössischen Musik trifft mit seinem warmen Klang und Facettenreichtum auf den sinnlichen und brillianten Sound der Sitar, seine rhythmische Finesse erfährt in der Virtuosität von Prashant Mishras Tablaspiel seine Entsprechung. Das Trio Benares bildet eine perfekte Einheit. Es ist, als ob die Drei nur aufeinander gewartet haben.

Sonntag, 8. Oktober 2017

East Drive

Heute stand Bodek Jahnke mit seinem Trio-Projekt East Drive auf der Bühne der Freien Klänge in der Festung Mark.
Bodek Janke –Drums, Percussion
Vitaliy Zolotov – Gitarre
Philipp Bardenberg – E-Bass

Vitaliy Zolotov beginnt das Konzert mit klaren Akkorden auf seiner Gitarre, zu denen Bodek Janke auf kleinen Flöten Vogelstimmen erklingen läßt oder percussive Geräusche macht, die sich wie ein Störfaktor über die Gitarrenklänge legen. Ein Effekt, der vielleicht gewollt ist, zwingt er doch zum genauen Hinhören. Schließlich kommt noch Philipp Bardenberg mit seinem Baß dazu, erzeugt tiefe Borduntöne, die das doch recht große Volumen der Kulturwerkstatt in der Festung Mark in Resonanz versetzen. Als Bodek Janke anschließend das Publikum mit den Worten begrüßt, daß es "heute eine Musik erleben könne, wie sie hier noch nicht zu hören war", dann mag man ihm das glauben (und weiß doch, wieviel andere und gleichfalls ungewohnte Weltmusikklänge in dieser Konzertreihe bereits zu hören waren).

Das Konzert war inhaltlich durchaus von der osteuropäischen Herkunft bestimmt, ohne daß die Musik dem dafür geltenden Klischee entsprach. So lagen gleich dem zweiten Stück Kinderlieder aus der Ukraine, Serbien, Polen und Deutschland zugrunde, denen Bodek Janke an seinen Tablas sitzend einen ganz ungewohnten Klang gab. Zwischen den beiden gegensätzlichen Seiten, hier leisen und gefühlvollen Klängen, dort kräftigen E-Gitarren- und E-Baß-Tönen in ausgesprochen rockigem, an Progressiv Rock der 70er erinnernden Stil mit Anklängen an Fusion Music, bewegte sich East Drive. Dabei nutzen Baß und Gitarre auch die Möglichkeiten ihrer elektronischen Verstärker aus.

Samstag, 7. Oktober 2017

Vorschau Oktober

Jetzt hätte ich fast vergessen, auch hier die Vorankündigung auf das nächste Konzert der Freien Klänge zu schreiben (auf der Webseite der Festung Mark war ja alles bereits nachzulesen): Schon am Sonntag 08. Oktober 18 Uhr steht Bodek Jahnke mit seinem Trio-Projekt East Drive auf der Bühne der Freien Klänge.

Bodek Janke –Drums, Percussion
Vitaliy Zolotov – Gitarre
Philipp Bardenberg – E-Bass


Als Bodek Jahnke bereits vor über 5 Jahren schon einmal in Magdeburg auftrat, damal bei Jazz in der Kammer, stellte er das Konzert unter das musikalische Motto "east meets west". Im Verlauf des Programms trafen westlicher, aber sehr melodischer Jazz und osteuropäische Melodien aufeinander. Das damalige Konzert habe ich in guter Erinnerung und freue mich auf das neue Konzert der drei Musiker.

Der Veranstalter schreibt über das Trio: East Drive ist eines der schillerndsten Phänomene der modernen europäischen Jazzszene. Starke Melodien und dichte Rhythmen in Kombination mit einem freien improvisatorischen Konzept, ohne Berührungsängste vor Gegenständlichkeit und Harmonie aufkommen zu lassen. East Drive sind drei außergewöhnliche Stimmen in einem über viele Jahre gewachsenen, musikalischen und freundschaftlichen Dialog. Die Risikobereitschaft und das blinde Vertrauen, die Fähigkeit und der Wille, jeglichen Impuls der anderen aufzugreifen und weiterzuführen, lassen jede Performance zu etwas absolut Einzigartigem werden: energetisch, impulsiv, überraschend.

Sonntag, 10. September 2017

Vientos del Caribe

Am Sonntag, dem 10. September 2017 standen Vientos del Caribe auf der Bühne der Freien Klänge. Die fünf Musiker brachten die Wärme des Sommers und den Rhythmus und Drive der karibischen Musik in die dicken Mauern der Festung Mark.
Jeannifer Martin – Gesang
Christoph Baselt – Klavier
Mohi Buschendorf – Bass
Orlando Carmona Garcia – Percussion
Marko Philipp – Schlagzeug

Während noch Geräusche vom im Innenhof stattfindenden Hoffest leise durch die Festungsmauern kommen, setzt die Band mit einer Kraft und mitreißenden Stimmung ein, die alle anderen Töne vergessen macht. Die fünf Musiker brachten Musik mit, wie sie sonst auf sonnigen Inseln mit warmen Stränden und fröhlichen Menschen erklingt. Aber irgendetwas ist doch anders als erwartet: zu hören sind nicht die soundsovielten Versionen von Guantanamera oder Chan Chan, sondern vor allem bekannte Rock- und Pop-Titel, die die Musiker an die karibischen Rhythmen anpaßten. Wie Pianist Christoph Baselt, von dem die Adaptionen und Arrangements stammten, erklärte, werden von der Band die englischen Titel nicht "einfachen so" gecovert: "Für die Musik unserer Band und für unser aktuelles Album Metamorfosis suchen wir uns Titel aus, die vom Gefühl her zu den karibischen und kubanischen Rhythmen passen, fügen auch noch eigene Texte hinzu und machen sie damit zu etwas eigenem". Und so wirkte die Musik dann auch  – vertraut und doch so ganz anders. Später waren dann natürlich auch Titel wie Bésame mucho zu hören, die selbstverständlich nicht fehlen durften.

Montag, 4. September 2017

Vorschau September

Am Sonntag, dem 10. September 2017 wird es bei den Freien Klängen karibisch warm in den dicken Festungsmauern. Ab 18 Uhr stehen dann Vientos del Caribe auf der Bühne.
Jeannifer Martin – Gesang
Christoph Baselt – Klavier
Mohi Buschendorf – Bass
Orlando Carmona Garcia – Percussion
Marko Philipp – Schlagzeug

Die Band mit Musikern aus Deutschland und Cuba gründete sich 2008 in der Absicht, die klassischen kubanischen Songs der 50er und 60er Jahre in neue Gewänder zu kleiden und eine neue Sicht auf die wundervolle Musik der Karibik, insbesondere der aus Cuba, zu eröffnen. In ihrer Musik konzentrieren sie sich hauptsächlich auf den „Son Cubano“, die „Cha Cha Cha“ und den „Bolero“. Darüber hinaus arrangieren sie bekannte Popmusik-Hits im Salsa-Stil.


Die Zuhörer werden auf eine Zeitreise durch die schönsten und bekanntesten Melodien der Zuckerrohrinsel mitgenommen. Schon das kurze Video macht neugierig auf die lebendige karibische Musik. Mehr davon auf der Webseite der Band und dann auf jeden Fall (und natürlich noch besser!) live bei den Freien Klängen. Schauen wir mal, ob sich auch die Bar des Hauses auf die Musik einstellt und passende Drinks und Cocktails bereit hält. 

Sonntag, 11. Juni 2017

Les Seraphines

Das Konzert am 11. Juni wurde wieder gemeinsam mit Magdeburgs Telemann-Konzertreihe "Telemania" gestaltet. Als Besonderheit stand bei  Les Seraphines auch der "Telemania"-Organisator, Marco Reiß, auf der Freie-Klänge-Bühne.
Bettina Hartl – Bandoneon, Klavier, keltische Harfe und Gesang
Romy Nagy – Violoncello, Tanpura und Gesang
Marco Reiß – Violine
Manfred Preis – Klarinette und Bassklarinette
Andreas Pasemann – Orgel, Truhenorgel und keltische Harfe
Marco Reiß,  Bettina Hartl, Andreas Pasemann
und Romy Nagy (von links nach rechts)

Die vier Musiker von Les Seraphines (Manfred Preis mit seinen Klarinetten war kurzfristig verhindert), die in ihrer Musik Elemente "von Orient bis Okzident" verarbeiten, begannen ihr Konzert mit klassischen Klängen. Aber schon da ließ die Zusammenstellung der Instrumente aufhorchen. Für Kammermusik sind die Harfe und vor allem auch das Bandoneon doch etwas ungewöhnlich. Mit dieser Instrumentierung und modernen Spielweisen waren die barocken Klänge erfrischend neu und interessant zu erleben.

Viele der Stücke hatte Bettina Hartl entweder selbst komponiert oder neu arrangiert. Auch ihr Bandoneon brachte sie eindrucksvoll zur Geltung, etwa wenn durch dessen Baßtöne ein Stück von Heinrich Ignaz Franz Biber sehr düster klang. "Ich mag den Klang des Bandoneons", sagte sie, "mit dem einer Orgel ähnlichen Klang paßt so schön hierher". Überwiegend aber war das Konzert von fröhlichen, lebendigen Tönen erfüllt. Die im Hauptberuf in unterschiedlichen Orchestern tätigen Musiker haben sich sammengefunden, um außerhalb ihrer Orchester gemeinsam zu spielen, Melodien nach ihrem Geschmack zusammenzustellen, manchmal auch zu mischen. Da können dann durchaus mal Abstecher in die Filmmusik dabei sein, wie Bettina Hartl sagte. Mitunter begleitete auch Gesang die Instrumentalstücke, legte sich wie ein zartes Tuch über die Streicherklänge, verbreitete eine träumerische Stimmung. So wie in "Purpurfarben", einer Eigenkomposition von Bettina Hartl. Sie und Romy Nagy sangen teils mit leisen und melancholischen, teils kräftigen Stimmen zu den von  Bandoneon und Cello kommenden Borduntönen, setzten Ihren Gesang wie ein Instrument ein.

Samstag, 20. Mai 2017

Vorschau Juni

Das Konzert am 11. Juni wird wieder gemeinsam mit "Telemania" gestaltet. Wenn dann Les Seraphines auftreten, wird auch der "Telemania"-Organisator, Marco Reiß, auf der Freie-Klänge-Bühne stehen.
Bettina Hartl – Bandoneon, Klavier, keltische Harfe und Gesang
Romy Nagy – Violoncello, Tanpura und Gesang
Marco Reiß – Violine
Manfred Preis – Klarinette und Bassklarinette
Andreas Pasemann – Orgel, Truhenorgel und keltische Harfe

Das Ensemble Les Seraphines wurde im Frühjahr 2012 von der Komponistin und Musikerin Bettina Hartl  gegründet. In seinem Programm 'Zwischen Okzident und Orient' verbindet das Quintett mit den Instrumenten Violine, Violoncello, Klarinette, Bassklarinette, Bandoneon, Truhenorgel, Klavier, keltischen Harfen, indischer Tanpura und Gesangsstimmen Kompositionen von Bettina Hartl, die sowohl durch die Epoche des Frühbarock als auch durch persische und indische Sufi-Musik geprägt sind und zudem keltische Elemente aufweisen. Dazu kombiniert es neuartige Arrangements alter barocker Meister sowie eigene Improvisationen.

Alle Ensemblemitglieder kommen ursprünglich aus dem klassischen Musikbereich. Einige von ihnen spielen bei den Berliner Philharmonikern, der Magdeburgischen Philharmonie und dem Kammerorchester Berlin. Neben ihrer Orchester - und Kammermusiktätigkeit ist es die Beschäftigung mit der Mystik verschiedener Kulturen, aus der sie die Inspiration für ihre Improvisationen und Interpretationen gewinnen. Die Neugier auf musikalische Experimente und Verbindungen unterschiedlicher Musikansätze hat sie in diesem Projekt zusammengeführt.

Les Seraphines singt in den Sprachen Persisch, Sanskrit, Keltisch, Latein, Italienisch, Spanisch, Englisch und in Phantasiesprache. In der Fusionierung westlicher und östlicher Musikeinflüsse erforschen die Musiker deren unterschiedliche Wirkungsweisen. Die Freiheit, die sich am Übergang vom 16. zum 17. Jahrhundert sowohl in der westeuropäischen als auch in der persisch- nordindischen Musik heraushören lässt, greift Les Seraphines wieder auf und lässt sich von der belebenden Virtuosität und dem Improvisationspotential beider Strömungen inspirieren.

In der Verbindung von Orientalischem und Okzidentalischem sieht das Ensemble vor dem Hintergrund eines bewussten Miteinander die Möglichkeit eines Weges zu einer ganzheitlicheren, weltoffeneren Musik.

Bereits das Konzert im Mai war nahezu restlos ausverkauft – es wird empfohlen, Karten bereits im Vorverkauf zu erwerben: im Orga-Büro in der Festung Mark (Mo.-Fr.: 10 – 12 Uhr & 13 – 16 Uhr), an allen bekannten Vorverkaufsstellen oder rund um die Uhr und bequem von zu Hause direkt hier online.

Sonntag, 14. Mai 2017

Caterina Lichtenberg und Mike Marshall

Heute waren  Caterina Lichtenberg und Mike Marshall bei den Freien Klängen zu hören.


Caterina Lichtenberg und Mike Marshall nahmen das Magdeburger Publikum durch eine  musikalische Weltreise, eine "tour of the mandolin around the world", wie der auf  eine sehr charmante Weise in seiner Muttersprache moderierende Mike Marshall sagte. Den Anfang machte ein Stück des brasilianischen Mandolinisten Jacob do Bandolim. Mit ''the tricki devil'' erwies sich die Mandoline gleich als das "lustige" Volksinstrument, das nicht ohne Grund so weite Verbreitung fand. Die Doppelseiten sorgen für einen kräftigen Klang, die Finger der beiden Musiker flitzen nur so darüber. Danach ging es in Mike Marshalls Heimat Nordamerika, wo er das lautmalerische Stück ''Cat got the mouse'' angesiedelt hat. Ein musikalischer Spaß mit verteilten Rollen ("Caterina spielt die Mäuse" sagte er). Und in ihrem schnellen Pizzicato mag man wirklich die flinken Mäusefüße trappeln hören.

Danach wechselten beide Musiker in die klassische Musik, zu Vivaldi, Telemann und Bach. "Vivaldi schrieb einige Stücke auch direkt für die Mandoline", erläuterte Catrina Lichtenberg, "und bei anderen Stücken haben wir den Vorteil, daß die Mandoline genau wie eine Violine gestimmt ist, man kann also auf der Mandoline die Geigenstücke unverändert spielen". Zu hören war das bei einer dreisätzigen Sonate von Vivaldi. Lichtenberg und Marshall lassen alte Musiktradiotionen lebendig werden, im zweiten Satz begeistern sie durch die kristallklaren Töne mit akkuratem Anschlag.

Mittwoch, 10. Mai 2017

Vorschau Mai

Am Sonntag dem 14. Mai werden Caterina Lichtenberg und Mike Marshall bei den Freien Klängen zu hören sein – ab 18 Uhr auf der Bühne der Kulturwerkstatt. Zuvor gibt es bereits ab 17 Uhr im "Stübchen" Telemania-Coffee.


Das Konzert verspricht diesmal ein Cross-Over-Programm zu werden. Caterina Lichtenberg und Mike Marshall spielen klassische und moderne Mandoline. Barocke Klängen von Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi treffen auf Jazz, Folk und Pop, auf Jacob do Bandolim, Raffaele Calace und Eigenkompositionen. Die Sound- und Videoschnipsel auf den Webseiten der beiden Musiker machen mich neugierig auf die Musik des Mandolinen-Duos. 

Caterina Lichtenberg gehört weltweit zur absoluten Spitze ihres Faches. Sie ist erste Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe und Stipendiatin der Richard-Wagner-Stipendienstiftung. Ausgedehnte Konzerte und Tourneen führten sie durch nahezu alle Länder Europas, die USA, Kanada, Chile, Argentinien, Taiwan, die Mongolei und Japan. Sie konzertierte mit vielen namenhaften Orchestern und arbeitete mit Dirigenten wie Lorin Maazel, Fabio Luisi, Riccardo Chailly, Nadja Salerno-Sonnenberg und Diego Fasolis. Zum Wintersemester 2007/08 wurde Caterina Lichtenberg zur Professorin an der Hochschule für Musik und Tanz Köln berufen, auf den weltweit einzigen Lehrstuhl für das Fach Mandoline.

Der amerikanische Multi-Instrumentalist Mike Marshall ist ein Brückenbauer zwischen musikalischen Kontinenten. Ob Barock, Jazz, brasilianischer Choro oder amerikanische Folk-, Bluegrass- und Popmusik, er ist in all diesen Stilbereichen zu Hause. Das zeigen mehr als 40 Aufnahmen, die er mit vielen Künstlern einspielte. Er leitete oder spielt in und mit einer Vielzahl von Gruppen wie z.B. dem David Grisman Quintett, der Montreux Band, dem Modern Mandolin Quartett, Choro Famoso. Ende 2014 wurde seine neue Co-Produktion mit dem Turtle Island Quartett für den Grammy 2015 in der Kategorie „Classical Compendium“ nominiert.

Die Magdeburger Volksstimme hat die aus Magdeburg stammende Caterina Lichtenberg und Mike Marshall in einem umfangreichen Artikel vorgestellt: volksstimme.de/lokal/magdeburg/klassik-mit-der-mandoline-in-die-welt


Sonntag, 9. April 2017

Di Grine Kuzine

Heute brachte "Die Grine Kuzine" Weltmusik aus Berlin auf die Bühne der Freien Klänge.
Alexandra Dimitroff – Gesang, Akordeon
Steffen Zimmer alias Karel Komnatoff – Trompete & Flügelhorn
Stefan Fräntzel – Klarinette & Sopransaxophon
Sebastian Kunzke – Tuba
Marco Baresi – Schlagzeug

Schon bei den ersten, lebendigen und äußerst kräftigen Klängen war klar, daß die Grine Kuzine normalerweise viel größere Räume als die nicht viel mehr als drei Wohnzimmer große Kulturwerkstatt der Festung Mark mit ihrem Sound füllt. Mit vollem Einsatz von Schlagzeug, Tuba, Trompete und Klarinette und vor allem dem Akkordeon und der Stimme von Alexandra Dimitroff gab es lebendigen Balkansound auf die Ohren, daß die Wände der Festung wackelten.

Dabei lebt die Musik ebenso vom Können und dem Zusammenspiel der Musiker wie von den Texten der Lieder. Mitunter konterkariert die Musik auch den Text, wenn etwa "Die Sonne scheint nicht mehr" melancholisch sein müßte, hätte es nicht diesen Drive und Rhythmus. Oder es werden geografische Zusammenhänge mit ein paar Takten weggewischt, wenn Lieder aus Süditalien bei den typischen Bläserklängen die Frage "Italien? Liegt das nicht auch auf dem Balkan?" aufkommen lassen. Irgendwie ist die Musik der Bands fast immer mit osteuropäischen Traditionen verbunden. Wenn Musik aus Trakien ("Da, wo Spartakus herkommt") erklingt, sowieso. "Schlimm sind die Flüche auf dem Balkan" übersetzt Sängerin Alexandra Dimitroff einen Liedtext und stimmt ein Lied über die Eifersucht an. Und da ist er schon wieder, dieser tolle Sound mit seinem Parallelklang der Bläser. 

Dienstag, 14. März 2017

Vorschau April

Im April, am Sonntag dem 09.04.2017 um 18 Uhr, wird es ein ganz tolles Konzert bei den Freien Klängen geben: zu Gast wird dann "Die Grine Kuzine" sein, die (nach eigener Bezeichnung) "Klezmer-Balkan-Brass-Ska-Gangster-Folk-HipHop-Salsa-Schmaltz-Spaghetti-Western-Pop-Punk-Rock-Surf"-Band aus Berlin.
Alexandra Dimitroff Gesang – Akordeon
Martin Gerwig / Steffen Zimmer alias Karel Komnatoff – Trompete & Flügelhorn
Stefan Fräntzel – Klarinette & Sopransaxophon
Sebastian Kunzke – Tuba
Marco Baresi – Schlagzeug


Über sich selbst schreiben sie:
Musik ist eine Sprache der Seele. Musikalisches Kleinod aus den Genres Jazz, Blues, Klezmer oder Weltmusik wird einmal monatlich in der Festung Mark präsentiert. In der Aprilausgabe der „Freien Klänge“ beehren uns die Musiker von „Di Grine Kuzine“.
Aus Ostberliner Hinterzimmer-Kneipen auf den globalen Turntable. Auf Diebeszug aus Liebe. Mit reicher Beute aus New Orleans, Nischne-Selischtsche, den bosnischen Bergen und dem Cavern Club in Liverpool. Eine Kuzine im Geiste mit Manu Chao, Dr. John, Devendra Banhart und Naftule Brantwein...
„Di Grine Kuzine“ hat Stil und spielt ihren eigenen Stil: BERLIN GUMBO.
Alles selbst gemacht, alles selbst geklaut und alles echt eigen. Charmante Wucht, original adaptiert und innovativ tradiert. Musik, tief aus dem Herzen Europas. Ein vielsprachiges Taschenorchester mit Wurzeln. Mit Flügeln. Mit Herz. Mit Seele. Und mit Berliner Schnauze, wenn es denn sein muß.
Gefeiert als die ersten Deutschen, die einen zum Tanzen bringen, sind sie überall zu Hause: In Odessa, Kopenhagen und Lissabon, auf den Bühnen der europäischen Klubs und Festivals wie auf Partys in den Havelsümpfen, beim Alpenglühen auf 1000 Metern und beim Angrillen auf dem Sommerfest des Bundespräsidenten.
Jenseits von Raum und Zeit klingt DI GRINE KUZINE immer nach sich selbst und vermischt wilde Energie und Hingabe, Inspiration und Freude, Sehnsucht und Schmerz zu einem funkelnden Ganzen.
Wer unter www.kuzine.de schon mal in ein paar Videos reinschaut oder die Band vielleicht sogar schon erlebt hat, der weiß, daß uns beim Konzert begeisternde, mitreißende Klänge ebenso erwarten wie melancholische Musik, das alles mit intelligenten, witzigen deutschen Texten. Das Konzert wird im "oberen Gewölbe" der Festung Mark stattfinden – mit mehr Platz als in der Kulturwerkstatt, Platz genug, um auch zu tanzen. Vielleicht weicht der Veranstalter ja diesmal auch von der sonst üblichen Bestuhlung ab und macht ein Steh-Konzert draus? Eins scheint sicher: still gestanden wird bei der Musik sicher nicht lange.

Sonntag, 12. März 2017

Haig Yazdjian's Acoustic-Trio

Bei den "Freien Klängen" stand am heutigen Sonntagabend Haig Yazdjian's Acoustic-Trio auf der Bühne der Kulturwerkstatt in der Festung Mark.
Haig Yazdjian – Oud & Voice
Tasos Poulios – Kanun & Voice
Giorgos Kontogiannis – Lyra und Percussion

Der aus Aleppo in Syrien stammende Haig Yazdjian wuchs als Sohn armenischer Eltern in Syrien auf und lebt seit 1988 in Griechenland. Von dort kommen auch seine beiden Musikerkollegen. Die Musik jedoch stammt aus dem gesamten Mittelmeerraum. Die arabische Musik wird überlagert von griechischer und auch westliche Einflüsse bis hin zum Jazz lassen sich finden. 

Am Beginn stehen typische arabische Klänge, als würde Haig Yazdjian die Zuhörer einstimmen wollen auf ein Konzert mit Musik aus 1001 Nacht. Später kommen Giorgos Kontogiannis mit seiner Lyra, die er mit dem Bogen streicht, und Tasos Poulios mit dem Kanun, einer orientalischen Variante der Zither, die mit kleinen Hebeln zusätzlich in der Stimmung verstellt werden kann. Aus dem Zusammenspiel ergibt sich eine Melodie, die fremd und zugleich seltsam vertraut klingt. Vertraut durch Weltmusik-Bands aus dem arabischen Raum oder vielleicht auch durch Urlaubsreisen in den Mittelmeer-Raum.

Trio Zeitlos

Das heutige Konzert der Freien Klänge war zweigeteilt. Genauer: es gab zwei Konzerte zu einem Preis. Den Anfang machte am Nachmittag das Trio Zeitlos. Zu dem Konzert, das in die Konzertreihe "Telemania" eingebettet war, hatte sich der Magdeburger Marco Reiß zwei Musikerkollegen aus Berlin eingeladen. 
Jonathan Alder (Berlin) – Klavier
Manfred Preis (Berliner Philharmoniker) – Klarinette
Marco Reiß (Magdeburgische Philharmonie) – Violine

Die Musiker führten abwechselnd durch das Programm und schon bald war klar: das Konzert würde kein Klassik-Konzert im herkömmlichen Sinn werden. Eher eine Matinee, mit Gesprächen zur Musik, und vor allem: mit einer sehr bunten Musikmischung. Begonnen hatten es zwar passend zum Anlaß mit einem Satz aus einer Kanon-Sonate von Telemann, auch zwischendurch und am Ende erklangen weitere Sätze daraus. "Wir wollten damit musikalische Eckpfosten einschlagen und uns dazwischen musikalisch bewegen", erklärte Klarinettist Manfred Preis später. Und in der Tat sprangen sie lustig in der (musikalischen) Zeit hin und her. Auf Telemann folgten Astor Piazolla, Duke Ellington, Sergej Rachmaninov und Fritz Kreisler.

Es war dabei deutlich zu merken: auch die Musiker hatten selbst ihren Spaß an der Musik – und das übertrug sich auch bald auf das Magdeburger Publikum. Schon im musikalischen Kanon, als Marco Reiß auf der Violine begann und Manfred Preis auf der Klarinette zeitverzögert einsetzte, die Melodie aufnahm, sie variierte und beide Instrumente mal versetzt, mal parallel erklangen. Man meinte Improvisationen zu hören und in der Tat klang die alte Musik so frisch und lebendig wie von Telemann gerade erst aufs Notenblatt geschrieben. Das ist historische Aufführungspraxis im Geiste Telemanns, der ebenfalls Wert auf Wandelbarkeit legte. 

Donnerstag, 2. März 2017

Vorschau März

Am Sonntag dem 12. März gibt es im Rahmen der Freien Klänge gleich zwei Konzerte in der Festung Mark zu erleben. Und um die gute Nachricht gleich vorwegzunehmen: für den gewohnten Preis (VVK 12 Eur / AK 15 EUR) gibt es beide Konzerte zusammen.

In diesem Doppelkonzert treffen barocke Klänge auf Weltmusik. Während im ersten Teil das neu gegründete Trio „Zeitlos“ Telemann, Bach,Vivaldi, aber auch Piazzolla auf seine ganz eigene mitreißende Art interpretiert, präsentiert der im arabischen Raum sehr bekannte und gefeierte armenische Oudspieler und Sänger Haig Yazdjian mit seinem Acoustic Trio Weltmusik, die unmittelbar berührt.

Zwischendurch können die Konzertbesucher bei einer Führung durch die Festung Mark in die Baukunst einer Kaserne des 18.Jahrhunderts eintauchen und zudem einen „Telemann Coffee“ genießen. Schließlich findet das Konzert im Rahmen der Telemann-Festtage statt.

16.00 Uhr – Hohes Gewölbe
Trio Zeitlos
Jonathan Alder (Berlin) – Klavier
Manfred Preis (Berliner Philharmoniker) – Klarinette
Marco Reiß (Magdeburgische Philharmonie) – Violine

Werke von Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi, Astor Piazolla u. a.

18 Uhr – Kulturwerkstatt
Haig Yazdjian's Acoustic Trio
Haig Yazdjian – Oud & Voice
Tasos Poulios – Kanun & Voice
Giorgos Kontogiannis – Lyra und Percussion


Haig Yazdjian (* 1959 in Aleppo, Syrien) ist ein armenischstämmiger Oudspieler, Komponist und Sänger. Er wuchs als Sohn armenischer Eltern in Syrien auf und lebt seit 1988 in Griechenland. Sein erstes Album, TALAR, erschien 1996. Yazdjian mischt in seinen Kompositionen östlich-mediterrane Musik mit westlicher Musiktradition. Haig Yazdjian ist eine der großen Figuren der Weltmusik. Durch fünf bahnbrechende Alben, die durch das renommierte Label Libra Music veröffentlicht wurden, schließt sich für Yazdjian der Bogen von frei verschmelzenden Stilen und musikalischen Zitaten. Er komponiert und veröffentlicht eines seiner wichtigsten Werke „Beast on the Moon“, Bühnenmusik für das Stück von Richard Kalinosky (2000) und damit kommt die internationale Anerkennung. Es folgen zahlreiche Konzerte und Festivals in Spanien, Skandinavien, Deutschland und darüber hinaus. Im Jahr 2005 wählte Loreenna McKennitt nach dem Vorspiel zahlreicher Musiker aus der ganzen Welt Haig Yazdjian für ihr Album „An Ancient Muse“ aus. Eine europäische Tour folgte, sowie die Dreharbeiten für eine Live-DVD von „Two Nights at the Alhambra“.

Sonntag, 12. Februar 2017

Pablo-Miro-Trio

Heute stand das Pablo-Miro-Trio bei den Freien Klängen auf der Bühne der Kulturwerkstatt in der Festung Mark.
Pablo Miró – Gitarre, Gesang
Carly Quiroz – Klavier
Michael Kersting – Schlagzeug

Pablo Miró beginnt sein Konzert mit drei Solostücken. Tief in die Musik versunken steht Miró auf der Bühne, läßt in "La Sicilia" aus seiner Gitarre erst zarte Töne perlen, die später immer kräftigeren Akkorden Platz machen. Assoziiert man mit Argentinien zuallererst den Tango, so stellt Miró Bezüge zu den europäischen Traditionen her. Seine Musik ist nicht so schwermütig, kommt schwungvoll daher. In seinem zweiten Stück, einer "Hommage an die Pampa" ist sie dann aber da, die Melancholie des argentinischen Tango. Der Sonne gewidmet ist "El hommage del sol". "Wenn die Sonne aufgeht in Argentinien, dann wechselt man auf die Schattenseite, so stark scheint sie" gibt Pablo Miro den Inhalt des Liedes wieder. Fingerpicking-Spiel der besten Art.

Im Anschluß kommen Carly Quiroz und Michael Kersting auf die Bühne. Beide sind gekonnte Begleiter des Gitarristen, der deutlich im Mittelpunkt des Konzertes bleibt. Die meisten seiner Gesangsstücke singt Miró auf spanisch. Deshalb stellt er den Liedern deutsche Zusammenfassungen voran – die schon für sich allein betrachtet hörenswerte Texte voller Poesie sind und von der Magie des Alltags inspiriert sind. So heißt dann auch eine der CDs des Trios: Magico.

Sonntag, 5. Februar 2017

Vorschau Februar: Pablo Miró

Am Sonntag, dem 12. Februar um 18 Uhr  wird
Pablo Miró
auf der Bühne der Freien Klänge stehen.

Mit unverwechselbarer, warmer und erdiger Stimme singt und spielt der Argentinier Pablo Miró seine Songs und virtuose Instrumentalmusik. Alle sind sie melodiös, zuweilen auch melancholisch, dann wieder voller Lebendigkeit und mitreissendem Rhythmus. Die Presse vergleicht ihn mit Victor Jara ( Chile), Silvio Rodriguez ( Cuba) attestiert ihm aber den Weg zu einer eigenständigen Musik, beeinflusst von dem musikalischem Reichtum seines Heimatlandes und dem gesamten Süden Südamerikas ( Brasilien, Uruguay, Bolivien, Chile). Preisträger des Deutschen R&P Preises 2013 und mehreren Kleinkunstpreisen, konnte er sich als Singer & Songwriter, virtuoser Instrumentalist in der Weltmusikszene profilieren. Ihm gelingt der selbstverständliche Crossover zwischen Argentinien und Europa, und so wird er zum authentischen Vermittler zwischen diesen Welten.

Sonntag, 8. Januar 2017

IL LUSORIUS

Heute stand das Trio Il Lusorius auf der Bühne der Freien Klänge in der Festung Mark.
Meike Herzig – Blockflöten, Serpent
Albrecht Maurer – Violine, Fidel, Rebec
Annette Maye – Klarinette, Bassklarinette
Annette Maye, Meike Herzig, Albrecht Maurer (v.l.n.r.)

Bevor das Konzert in der Kulturwerkstatt, dem kleinen Podium für Konzerte und ähnliches, hinter dem "Stübchen" in der Festung Mark beginnt, kann man auf der Bühne schon die Instrumente liegen sehen – und man sieht einen Tisch voller unterschiedlicher Spieluhren dort stehen. Spieluhren (genauer gesagt: Spieldosen, wie Meike Herzig später erklären wird), die die Leiterin des Trios an vielen Orten sammelte. Am weitesten gereist ist eine japanische Geisha, am skurilsten ein Klorollenhalter, der durch das Abrollen des Papiers aufgezogen wird und dann Musik macht. Dazwischen alles was denkbar ist, ein Symphonion mit wechselbaren Lochplatten, kleine Spielzeuge mit Kurbel oder eine Spieldose, auf der sich ein Karussell dreht.


Um ihre kleinsten Instrumente – ihre Spieldosen – für das Publikum sichtbar und erlebbar zu machen, haben die Musiker eine Kamera mitgebracht, die die Bewegung der Spieluhren, teilweise sogar der Zahnräder darin, auf die große Leinwand hinter ihnen projiziert. Als dann die Musik der ersten Spieldose erklingt, la vie en rose, eine französische Melodie, zu der eine zierliche Tänzerin vor einem Spiegel Pirouetten dreht, dann kommt ein Gefühl auf, im Kino zu sitzen und einen Dokumentarfilm mit Live-Begleitung zu sehen. Die Musiker lauschen den ersten Takten, dann nehmen Meike Herzig an der Flöte, Annette Maye an der Klarinette und Albrecht Maurer an der Geige die Klänge mit ihren Instrumenten auf. Spielen erst parallel zum mechanischen Musikspielzeug, bis Meike Herzig nach einigen Zyklen der sich wiederholenden Melodie den Deckel der Spieldose schließt und die Musiker weiterspielen, die Melodie nun frei improvisierend und verändernd. Auf der Leinwand dreht sich die Tänzerin (nun vom Computer aus eingespielt) weiter, als würde sie sich nun zur Musik des Trios drehen. Am Ende klappt Meike Herzig den Deckel wieder auf, die Musik paßt sich der langsamer werdenden Spieldose an und und verklingt leise. Ein bezauberndes Gefühl beim Erleben dieser Mischung aus mechanischen unnd akustischen Instrumenten stellt sich ein.

Dienstag, 3. Januar 2017

Vorschau Januar

Am 8. Januar um 18 Uhr steht Il Lusorius auf der Bühne der Freien Klänge in der Festung Mark.
Meike Herzig – Blockflöten, Serpent
Albrecht Maurer – Violine, Fidel, Rebec
Annette Maye – Klarinette, Bassklarinette
Die Gruppe IL LUSORIUS gründete sich im Herbst 2014, angeregt von der Idee, Spieluhren als Quelle für eine neuartige musikalische Reise zu kreieren. Über Ihre Musik schreiben sie:

Schon seit langer Zeit versuchen Menschen ihre Lieblingsmusik aufzunehmen um sie immer wieder hören zu können. Es war um 1750, als die ersten Tonträger entstanden: Spielwerke und Spieluhren. Trotz der heute vielfältigen Reproduktionsmöglichkeiten gibt es diese noch immer, vielleicht als nostalgische Konstante in der sich immer schneller wandelnden Welt. Ein akustisches Zuhause, Erinnerungen an die Spieluhr zum Einschlafen, vertraute Melodien, wer kann schon der Versuchung widerstehen, an einer kleinen Walzenspieluhr zu kurbeln?

Welche Melodien verdienen es wieder und wieder gespielt zu werden? Einfache alte Lieder, eine erst wenige Jahre alte Melodie und einige Unbekannte haben es ins Konzertprogramm geschafft und sind live auf der Bühne zu hören, zusammen mit Blockflöten, Klarinetten, Geige, Fidel, Rebec und Serpent.  Die Magie der Melodien trägt die Kompositionen, Instrumente verschmelzen mit Spieluhren, führen sie weiter, kontrastieren, karikieren, begleiten, entfernen sich in eigene Welten.

In den Konzerten von IL LUSORIUS verbindet sich die intime Welt der Spieluhr mit der großen Bühne. So arbeitet IL LUSORIUS mit Video-Impressionen und der live Projektion der Spieluhren auf eine Leinwand.

Das Videobeispiel macht neugierig auf ein Konzert, in dem mechanisch erzeugte Klänge auf traditionelle akustische Instrumente treffen.